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Ackerkrummhals – Lycopsis arvensis (syn. Anchusa a.)

2016/06/15
17_Anchusa officinalis_B-gross Die meisten Anchusen heißen Ochsenzungen, es sind Rauhblattgewächse, die Blätter sind von derben Haaren rau wie eine Rinderzunge. Krummhals heißt diese Pflanze nach der gebogenen Kronröhre der Blüten. Die Blüten sind zwar schön blau, aber nicht so strahlend azurblau wie die der anderen Ochsenzungen oder Natterköpfe. Die Pflanze fällt eher auf durch die rauen Blätter als durch die Blütenfarbe.
Warme, sandige, gut gedüngte Äcker, bestellt mit Hackfrüchten, das sind Kartoffeln und Rüben, sind sein eigentlicher Standort.
Rauhblattgewächse haben besondere Inhaltstoffe. Der Borretsch Borago ist ein beliebtes Würzkraut, der Beinwell Symphytum eine heute noch hochgeschätzte Heilpflanze. Der Ackerkummhals allerdings gilt nur als schwach giftig; da er selten ist, ist die Giftigkeit ohne Bedeutung.

 

Ackerhundskamille – Anthemis arvensis

2016/06/15
04_Anthemis arvensis_gross Die Kamillen, die Geruchlose und die Echte Kamille, Tripleurospermum inodorum und Chamomilla recutita, haben haarfein geschlitzes Laub, die Hundskamillen grob gefiederte Blätter und keinen Kamillenduft. Sie ist im Vergleich zur Heil-Kamille noch unechter als die Geruchlose Kamille, daher der abwertende Zusatz Hund. Die kleinen Margeritenblüten sind aber ziemlich ähnlich und die Ackerhundskamille profitiert so von der Beliebtheit des Gänseblümchens und der Wiesenmargerite.

Die Hundskamille war früher ein lästiges Getreide- und Hackfruchtunkraut, das Hacken, Jäten und Häufeln der Rüben- und Kartoffeläcker galt oft den Unkrautmassen der Ackerhundskamille. Die moderne Agrartechnik hat sie selten werden lassen, und so ist sie kein Allerweltsunkraut mehr, sondern eine beachtete Korn-Blume geworden.

 

Ackerhasenohr – Bupleurum rotundifolium

2016/06/15
08_Bupleurum rotundifolium-gross Das Ackerhasenohr ist heute ein sehr seltenes Unkraut bester Weizenböden. Das war nicht immer so: In vergangenen Epochen, in der Bronzezeit, war das Ackerhasenohr ein häufiger Begleiter des Einkorns, eines prähistorischen Weizens, der heute noch für Sonderzwecke angebaut wird, zum Beispiel für Flechtarbeiten mit Stroh. Einkornstroh bricht nicht.
Wir wissen nicht, welche Kulturmaßnahmen das Ackerhasenohr häufig gemacht haben. Wir wissen aber andererseits durch Funde verkohlten Getreide aus archäologischen Ausgrabungen, dass die blaue Kornblume Centaurea cyanus erst in den letzten fünfhundert Jahren zu einem häufigen Getreidebegleiter geworden ist, vorher ist sie sehr selten. Heute ist die Geruchlose Kamille Tripleurospermum maritimum ein lästiges Unkraut. Sie ist erst um Christi Geburt von den Spülsäumen des Meeres und der großen Ströme in die Äcker gegangen. Die Kornrade Agrostemma githago wird erst in den Feldern des heutigen Brotweizens, Hauptgetreide seit der Römerzeit, zu einem Massenunkraut, ist aber in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts innerhalb weniger Jahre durch spezielle Siebe nachhaltig entfernt worden und heute aus Mitteleuropa fast vollständig verschwunden.
Das Ackerhasenohr ist hier aufgeführt als ein Beispiel für tiefgreifende Veränderungen in der Unkrautvegetation der Äcker.

 

Ackergauchheil – Anagallis arvensis

2016/06/15
18_Anagallis arvensis-gross Im Grunde ist der Ackergauchheil ein unauffälliges Pflänzchen, klein, niederliegend, im Versteck der Halme; wären da nicht diese wundervoll mohnroten Blütchen; manchmal sind sie auch strahlend blau. Sie öffnen sich nur von morgens bis mittags, nachmittags sind sie geschlossen und bei trübem Wetter schließen sie sich früh. Deshalb gilt das Pflänzchen als wetteranzeigend.
Es ist an allen Teilen ziemlich giftig. Die Volksheilkunde kennt zahllose medizinische Anwendungen, die großenteils fragwürdig sind, unter anderem für Verwirrungen. Darauf nimmt der Name Gauchheil bezug, es soll dem Jeck-Sein abhelfen. Das Vieh frisst das bittere Kraut nicht, es wird, da niedrigwüchsig, auch großenteils nicht mitgeerntet. Im geschnittenen Futter kann das Vieh es nicht aussortieren, bei entsprechender Menge macht es durch Vergiftungserscheinungen krank. – Im europäischen Acker ist es aber nur niedlich anzusehen. Andernorts kommt es aber zu invasiven Massenvermehrungen, die geschnittene Futtermittel wertlos machen. Im Erntegut des Ackers werden die nur millimetergroßen Samen aber automatisch ausgesiebt.
Im Englischen hat das Kräutlein den berühmten Namen Scarlet Pimpernel, der in der Mitte des 20. Jahrhunderts durch einen Best-Seller-Roman und durch Musicals gut bekannt ist.
Aus Kreuzungen verschiedener Arten des Mittelmeergebiets sind dekorative Gartenpflanzen entstanden, mit großen roten oder blauen Blüten.

 

Pflanzenporträts

2016/05/30

Save the date: Workshop 2017

2016/04/14

The biannual International Open Workshop of the Graduate School Human Development in Landscapes is going to take place from March 20-24, 2017. Please save the date and check the website www.workshop-gshdl.uni-kiel.de for updates from time to time.