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Die Kornblume mit ihrem strahlenden Königsblau ist unter allen Korn-Blumen die Kornblume schlechthin geworden, sie beansprucht den übergreifenden umfassenden Namen für sich allein, mit Recht! Sie ist vielleicht im Lande zuhause, dort, wo auch Huflattich und andere ihren Rückzugsort haben, auf den offenen Lehmböden der Abbruchkanten an Gewässern. Von dort macht sie sich erst spät auf, um in die Äcker zu wandern. Erst im Mittelalter sind Kornraden so häufig, dass man sie als regelhaftes Unkraut der Getreidefelder bezeichnen kann. Sie wird ziemlich schnell zu einem Massenunkraut.
Kornblumen verunreinigen das Erntegut nicht, die blau überhauchte Saat fällt auf dem Acker aus oder wird bei den Reinigungsvorgängen des Erntegutes ausgesiebt. Massenvermehrungen nehmen aber dem Getreide alles Lebenswichtige weg, deshalb wird sie intensiv bekämpft.
Als Lieblingsblümchen von Kaiser Wilhelm II. wurde eine Kornblume im Knopfloch Symbol kaisertreu-aufrechter Gesinnung, aber bald nur noch rechter Gesinnung. Wer Missverständnisse vermeiden möchte, der pflücke sie nicht fürs Knopfloch. Als Blumenstrauß im Zimmer sieht sie auch nicht gut aus, denn abendliches Kunstlicht verfälscht das Blau. Unter der Sonne leuchtet sie am schönsten! |