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Chrysanthemum heißt Goldblume, die Saatwucherblume ist die gelbe Margerite der Äcker. Sie ist das goldene Gegenstück zur silberweißen Ackerhundskamille. Die Saat-Wucherblume schätzt warme, offene Böden, wie war deshalb ein gefürchtetes Unkraut der Kartoffel- und Rübenfelder. Beide Kulturpflanzen lassen im Mai den warmen fruchtbaren Boden längere Zeit unbeschattet als das schnell aufschießende Getreide und dies nutzt die Goldblume um zu wuchern.
Wer sie in vormoderner Zeit nicht durch Hacken und Jäten intensiv bekämpfte, sank als Faulpelz schnell im Ansehen der Dorfgemeinschaft. Man war deshalb sehr bestrebt, die Blumen nicht weithin goldgelb leuchten zu lassen. Noch heute sind die Bauern schadenfroh über jeden Nachbarn, dessen Äcker unkrautverseucht sind, und sie nennen ihn Windhalm- oder Kamillen-König. Und das ist kein Ehrentitel. |