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Die Wegwarte ist eher eine Pflanze des Wegrandes als des Ackers, doch geht sie auch in lückige Kulturflächen. Man sagt, sie warte am Wege auf den Herrn, aber nur bis mittags. Dann schließen sich die klar hellblauen Blüten bereits wieder, um sich anderntags früh wieder zu öffnen.
Die Wegwarte ist die Stamm-Mutter einiger Gemüse und Salate. Spezielle Sorten mit dicken Wurzeln wurden in mageren Zeiten für Kaffee-Ersatz angebaut. Zichorienkaffee war lange ein beliebtes und preiswertes Morgengetränk. Da er kein Koffein hat, ist er auch für Kinder und empfindliche Leute geeignet. Andere Sorten mit dicken Wurzeln werden im Herbst ausgegraben, der Blattschopf wird abgeschnitten und die Rüben werden eingelagert, um im Winter im Dunkeln warmfeucht angetrieben zu werden, das wird dann Chicorée. Wieder andere Sorten sind krause Endiviensalate. Der rote Radicchio ist ebenfalls ein Endiviensalat.
Diese Verwandtschaft sieht man der Wegwarte kaum an! |